Montag, 4. April 2011

genieß es einfach, solange du es noch hast

Ich spürte, wie sich mein Magen zusammen zieht, mein Herzschlag verschnellert sich. Wieder dieses unbeschreibliche Gefühl von purem Glück, dieses Gefühl, endlich vollkommen zu sein. Ich konnte nichts dagegen tun, ein schwaches Lächeln glitt über mein Gesicht. Mein Atem beschlug das kalte Fensterglas, als ich meinen Kopf dagegen stützte. "Nie mehr werde ich mich verlieben!", hatte ich mir einmal geschworen. Und jetzt hatte es mich wieder erwischt. Aber ich bereute es nicht. Denn dies war eine Liebe, die mich glücklich machte, eine Liebe, die erwidert wurde. Lächelnd beobachtete ich die Mücken, wie sie um die hell leuchtende Strassenlaterne schwirrten. "Die Mücken wollen immer zur Sonne fliegen. Und in der Nacht halten sie helle Lichter für die Sonne. Und darum schwirren sie immer um die Laternen herum.", hatte meine Grossmutter mir einmal erklärt. War sein Licht das richtige, das mich aus der Dunkelheit zu der Sonne führte? Mein Herz glaubte fest daran, doch mein Verstand zweifelte und erinnerte mich an die vielen schlechten Erfahrungen. Aber ich wollte keinen Gedanken daran verschwenden. Nichts sollte jetzt diesen Moment des Glücks stören. Verträumt zeichnete ich ein Herz auf die beschlagene Stelle am Fenster. Wieder musste ich unwillkürlich lächeln. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so viel für jemanden empfinden könnte. Plötzlich spürte ich Hände an meiner Hüfte und ich zuckte zusammen. "Du hast mich erschreckt!", sagte ich gespielt vorwurfsvoll. Ich hörte ihn leise auflachen. Sanft küsste er meinen Nacken und fragte: "Ist dieses Herz für mich?" - "Natürlich.", erwiderte ich und lehnte mich an seine Schulter. Zuerst sagte er nichts, dann flüsterte er mir ins Ohr: "Ich liebe dich, mein Engel." Eine erneute Woge des Glücks überkam mich. Jetzt wurde mir klar, wie sehr ich ihn tatsächlich liebte. Und zusammen beobachteten wir die Mücken, wie sie um die Laterne schwirrten.   .. ♥